Anamnesebogen bei Einstellung als Beamter auf Probe

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janbayern
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Anamnesebogen bei Einstellung als Beamter auf Probe

Beitrag von janbayern »

Hallo, ich habe ein Problem,
ich war letzte Woche zur Untersuchung beim Amtsarzt wegen Verbeamtung auf Probe.
Dort wurde mir ein Fragebogen gereicht.
Mit vielen Fragen konnte ich nun aber überhaupt nicht so viel anfangen:

Fragen nach Erkrankungen während meiner Kindheit:
die wusste ich gar nicht mehr und auch nicht meine Krankenhausaufenthalte
auch die Fragen nach Krankheiten in meiner Familie sind mir nur wage bekannt und auch ganz bestimmt nicht alle,
ich weiß nicht woran mein Großvater gestorben ist, ich war klein und hab es auch niemals hinterfragt.

Ich habe gewissenhaft das Problem angesprochen und erhielt die Antwort, "wir schauen uns das an"

Darauf fragte ich, "was ist mit Krankheiten die hier nicht genannt sind oder nicht präzise formuliert sind?
Die Fachausdrücke kenne ich auch nicht."
Ich habe ein Augenleiden und fragte weiter muss ich das unter Augenerkrankung ankreuzen, darauf antworte man mir
klar und deutlich mit: "nein. Gehen sie zur Untersuchung, wenn sich Fragen ergeben kommen wir auf Sie zu."

Ich hatte den Eindruck dass meine Fragen als unangenehm empfunden wurde.

Jetzt bin ich verwundert, was muss man Angeben und was nicht, wenn ich richtig informiert bin muss man wahrheitsgemäße Angaben machen. und vor allem, was ist mit Fragen die ich aus Unkenntnis (aber trotz Nachfrage) gegebenenfalls nicht korrekt beantwortet habe

mfg
Roderik
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Re: Anamnesebogen bei Einstellung als Beamter auf Probe

Beitrag von Roderik »

Ruhig Blut.

Was ich an Krankheitsbildern von meiner Familie nicht weiß, kann ich zwangsläufig nicht angeben - daraus wird einem auch kein Strick gedreht.

Rechtlich problematisch für den Beamten wird es nur dann, wenn er wissentlich und vorsätzlich falsche Angaben macht, um sich die Verbeamtung zu erschleichen.
(Und ja, solche Vorgehensweisen werden in einschlägigen Foren tatsächlich diskutiert...)

Bei der Untersuchung geht es um die Prognose hinsichtlich der vorzeitigen Dienstunfähigkeit. Dies ist für die Verbeamtung maßgeblich.

Solange Sie nicht aufgrund einer Erkrankung vorzeitig dienstunfähig werden, von der Sie hätten wissen können (oder die Sie gar vorher schon hatten), haben Sie nichts zu befürchten.

Gruß
Roderik
janbayern
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Re: Anamnesebogen bei Einstellung als Beamter auf Probe

Beitrag von janbayern »

hallo,

aber was ist mit Krankheiten wonach nicht gefragt worden ist, muss man die angegeben?
bzw. eine Krankheit dem Fragebogen nicht zuordnent konnte.
bdirk75
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Re: Anamnesebogen bei Einstellung als Beamter auf Probe

Beitrag von bdirk75 »

janbayern hat geschrieben:aber was ist mit Krankheiten wonach nicht gefragt worden ist, muss man die angegeben?
Wenn es keine offene Frage nach "sonstige bekannte Krankheiten" gibt wohl nicht oder wollen Sie ihre Gesundheitsgeschichte von Geburt an erläutern? :?
claudia86
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Re: Anamnesebogen bei Einstellung als Beamter auf Probe

Beitrag von claudia86 »

nun ich habe wohl eine Sache übersehen, mit welchen Konsequenzen muss ich rechnen?
Also wegen Mobbing habe ich vor Jahren eine Psychotherapie gemacht, nach dem ich den Arbeitsplatz verlassen habe war auch alles beendet.
jetzt wurde ich im Anamnesebogen nicht nach einer Psychotherapie gefragt, aber seeliche Störung konnte man ankreuzen. Ich habe aber die Psychotherapie und seelische Störung nicht im Zusammenhang gesehen.

Die Bedeutung des Fragebogens war mir unbekannt, ich bin Quereinsteigerin.
Auch ansonsten wurde ich überhaupt nicht darauf aufmerksam gemacht welche Konsequenzen falsche Angaben haben können. Das man den Beamtenstatus verliert war mir unbekannt, hätte ich es gewusst hätte ich erst gar keinen antrag gestellt. Verliert man dann auch den Arbeitsplaltz?

Ich habe auch gemeldet, dass ich meine ganzen Vorerkrankungen gar nicht mehr kenne und auch nicht zeitlich zuordnen kann. Der Fragebogen wurde mir dann weggenommen und erhielt die Frage"fühlen Sie sich aktuell gesund" was ich bejahte.
Der Amtarzt hat dann keine Fragen mehr gestellt.

Wenn es nun herauskommt was muss ich befürchten?
Wohni
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Re: Anamnesebogen bei Einstellung als Beamter auf Probe

Beitrag von Wohni »

Claudia86,

ich glaube, du machst dir einfach zu viele unnötige Gedanken.

Wenn irgendwann später etwas aufkommt, würdest du (vielleicht) zu einer dienstlichen Erklärung aufgefordert.

So wie du das Zusammentreffen mit dem Amtsarzt beschreibst, solltest du dir ohne akuten Anlass keine negativen Gedanken machen.

MfG Wohni
janbayern
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Re: Anamnesebogen bei Einstellung als Beamter auf Probe

Beitrag von janbayern »

Was ist aber wenn jemand gegen die Schweigepflicht verstösst und mich anonym denunziert?
Wird dann das Amt gegen mich vorgehen?
Deputy
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Re: Anamnesebogen bei Einstellung als Beamter auf Probe

Beitrag von Deputy »

claudia86 hat geschrieben:Auch ansonsten wurde ich überhaupt nicht darauf aufmerksam gemacht welche Konsequenzen falsche Angaben haben können. Das man den Beamtenstatus verliert war mir unbekannt, hätte ich es gewusst hätte ich erst gar keinen antrag gestellt. Verliert man dann auch den Arbeitsplaltz?
Da das miteinander verbunden ist - ja. Die Entlassung ist aber kein unbedingtes muss.
claudia86 hat geschrieben:Wenn es nun herauskommt was muss ich befürchten?
Das kann bis zur Entlassung führen; dass da nicht mehr passieren kann wie eine Dienstliche Erklärung ist falsch.
janbayern
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Re: Anamnesebogen bei Einstellung als Beamter auf Probe

Beitrag von janbayern »

aber wo finde ich denn die Rechtsgrundlage hierfür?

auf dem Anamnesebogen finde ich das nicht!

lediglich ein Hinweiss, dass soweit zur Durchführung der Untersuchung die Beiziehung von Unterlagen von Ärzten die mich berhandelt haben erforderlich ist, die Entbindung von der Schweigepflicht auf gesonderten Fromular erfolgt.
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