Wohnungseigentümer baut Heizkörper weg - Konsequenzen?

[Jutta]

Hallo,
angenommen sei ein Haus mit 9 kleinen Wohnungen, die eine WEG bildet mit 9 verschiedenen Eigentümern. Das Haus wird mit einer Gas-Zentral-Heizung beheizt, Warmwasser wird elektrisch aufgeheizt.
Jetzt kommt einer der Besitzer auf die Idee, alle Heizkörper abzubauen und in Zukunft nur elektrisch zu heizen, da er die Wohnung nur zeitweise selber nutzt. (Rest der Zeit leer.) Er will also damit sicherlich Heizkosten sparen. Evtl. will er auch von Instandhaltungsarbeiten an der Heizanlage frei werden.
Fragen dazu:
1. Er hat mit niemandem im Vorfeld Rücksprache gehalten, weder mit der Verwaltung noch mit der Eigentümergemeinschaft. Kann er das einfach so machen, da die Arbeiten ja nur in seiner Wohnung stattfinden?
2. Ist es tatsächlich so, dass er dann von allen Heizkosten der Zentralheizung frei ist oder muss er zumindest die Kosten tragen, die auf qm umgelegt werden? Seine Wohnung liegt inmitten der anderen und wenn er einfach nicht heizt, wenn er nicht da ist, ist das für die anderen ja eine Mehrbelastung ...
3. Genauso wenn der Gas-Brenner mal ersetzt oder repariert werden muss. Kann es sein, dass er da außen vor ist?
4. Muss er dem Heizungsableser oder Verwalter Zutritt gewähren, wenn die anderen HKV abgelesen werden, damit klar ist, dass er nicht doch wieder einen Heizkörper anschließt (ich kann mir nicht vorstellen, dass Heizen mit Strom im denkmalgeschützten Altbau auf Dauer befriedigt) ?
5. Die Elektroinstallation ist nicht für ein elektrisches Heizen ausgelegt. Muss er sicherstellen, dass seine Geräte richtig abgesichert sind, oder muss die Verwaltung sich hier einschalten, sobald sie von seinen Plänen hört ?

Wäre super, wenn ihr mir eure Einschätzung geben könnt!

[Verpflichteter]

Hallo Jutta,

zu 1. ja wenn die TE die Heizkörper zum SE macht.
zu2. mindesten 50% der Heizkosten werden nach m² abgerechnet, die muss er also weiterhin bezahlen.
Die nicht mehr vorhandenen Heizkostenerfasser werden geschätzt und auch abgerechnet.
Nur wenn Wärmemengenzähler installiert wären kommt er da kostenmäßig davon.
zu 3. nein
zu 4. er muss den Ableser nicht in die Wohnung lassen, auch der Verwalter wird nicht so ohne Weiters in die Wohnung dürfen.
zu 5. die Elektoinstallation ist für eine maximale Leistungsabnahme ausgelegt. Wofür die Leistung draufgeht ist erst einmal egal. Strom hat die Eigenschaft meistens als Wärme innerhalb der Wohnung zu "verenden".
Es ist also egal ob da Heizlüfter laufen, die Backofentür offen stehen bleibt oder 50 PC laufen.

MfG
uwe

[Jutta]

Hallo Uwe,

danke für deine Einschätzung. Ich hatte eben befürchtet, dass er gar nichts mehr zur Heizung zahlen muss. An anderer Stelle kenne ich ein Haus, in dem 2 der Wohnungen eine eigene Gastherme haben und daher an der Zentralheizung des restlichen Hauses auch keinen Anteil haben. Könnte der Eigentümer in dem diskutierten Fall nicht genauso argumentieren, dass seine Wohnung nicht mehr zur beheizbaren Fläche gehört?

Bitte versorgt mich mit Argumenten, dass er weiterhin zahlen muss. Ansonsten könnte ja jeder Eigentümer machen, was er will und die Heizkostenabrechnung müßte mit monatlich geänderten qm zurecht kommen und die verbliebenen Wohnungen würden finanziell immer mehr belastet. Meinem Gefühl nach kann es gerade in einer WEG nicht sein, dass jeder selber entscheiden kann, ob er sich weiterhin an den Kosten der Heizung beteiligen möchte oder nicht.

Allerdings wäre mein Empfinden auch, dass er zwar an den Grundkosten (hier würden 30 % der Heizkosten auf die qm umgelegt) beteiligt wäre, aber sein Verbrauch "0" ist, wenn er das dadurch glaubhaft mach, dass er eine jährliche Begehung zuläßt.

Meint ihr, so könnte man argumentieren?

[webelch]

Bitte versorgt mich mit Argumenten, dass er weiterhin zahlen muss.

Was sagen den der Verwalter und die WEG dazu?

[Verpflichteter]

Hallo Jutta,

die
http://www.heizkostenverordnung.de/par4.php
ist da sehr eindeutig.

In meinem ersten Betrag ist ein Fehler, es sollte heißen mindestens 30%.

MfG
uwe