Nötigung (?) seitens Lehrerin gegenüber Grundschülern

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FelixSt
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Re: Nötigung (?) seitens Lehrerin gegenüber Grundschülern

Beitrag von FelixSt »

Danke für die wortreiche Bestätigung meines Eindrucks.
Ich empfehle jedem, selbst zu denken und es sich nicht von unseren Forengutmenschen wie z.B. lottchen abnehmen zu lassen.
Evariste
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Re: Nötigung (?) seitens Lehrerin gegenüber Grundschülern

Beitrag von Evariste »

Roderik hat geschrieben: Interessanterweise sieht der Schulrechtsexperte Hoegg das nicht so, obwohl er auch um die drei Fs weiß.
Es steht den Eltern ja frei, bei unbefriedigender Antwort der Schulleitung das Schulamt einzuschalten.
Naja, meine ganz persönliche Erfahrung damit ist auch eher negativ... die Sachlage damals war eigentlich eindeutig, die betreffende Schule hatte vergessen, den vorgeschriebenen halbjährlichen Elternsprechtag abzuhalten, aber das hat irgendwie niemand interessiert. Statt dessen ...
Roderik hat geschrieben: die Verantwortung für eigene Minderleistung auf Dritte abzuwälzen.
... war genau das der Vorwurf.

Aber konkret dazu:
Roderik hat geschrieben: Manchmal glaube ich, dass ist eher der Versuch der Schüler, den Lehrer moralisch unter Druck zu setzen oder aber die Verantwortung für eigene Minderleistung auf Dritte abzuwälzen.
Kann es nicht einfach sein, dass diese Sichtweise die Situation widerspiegelt, in der sich Eltern und Schüler tatsächlich befinden? Lehrer haben nun mal große Macht und großen Einfluss, dass die (meisten) Lehrer damit verantwortungsvoll umgehen, ändert doch nichts an der Tatsache an sich. Und kann man es den Eltern und Schülern verdenken, dass sie insbesondere bei den "problematischen" Lehrern einen Machtmissbrauch befürchten?


Ach ja, noch zu der Grundsatzdiskussion zum Thema "Erziehungskonzepte", hier gibt es neben dem der Schutz der Kinder vor unzulässigen Übergriffen (seit 2000 nicht mehr statthaft, siehe § 1631 Abs. 2 BGB) auch noch einen erzieherischen Aspekt: Sollen unsere Kinder wirklich in der Schule lernen, dass es OK ist, sich mit Gewalt durchzusetzen, wenn einem die Argumente ausgehen? Wollen wir das?
Biggi0001
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Re: Nötigung (?) seitens Lehrerin gegenüber Grundschülern

Beitrag von Biggi0001 »

Sollen unsere Kinder wirklich in der Schule lernen, dass Respektlosigkeit gegenüber Autoritätspersonen okay ist und völlig folgenlos bleibt? Nein danke, das ist jedenfalls meine Meinung.

Das sind nämlich dann genau die Gesellen, die sich selbst für den Nabel der Welt halten und bei jeglichem Zusammentreffen mit Umständen, die nicht ihrem Gusto entsprechen (Polizeikontrolle, Sicherheitskontrolle am Flughafen, Fahrscheinkontrolle) ausflippen und "Nötigung" oder gleich "Schikane" brüllen.

Was Hänschen nicht lernt.....und die meisten heutigen Eltern, die sich selbst nicht mehr als Autoritäten, sondern als "Kumpels" der lieben Kleinen sehen, wundern sich dann spätestens, wenn die Pubertät da ist und fragen dann "Wie kriege ich bloß meine missratene Brut wieder unter Kontrolle".
Verba docent, exempla trahunt et quae nocent, docent.
Evariste
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Re: Nötigung (?) seitens Lehrerin gegenüber Grundschülern

Beitrag von Evariste »

Biggi0001 hat geschrieben:Sollen unsere Kinder wirklich in der Schule lernen, dass Respektlosigkeit gegenüber Autoritätspersonen okay ist und völlig folgenlos bleibt? Nein danke, das ist jedenfalls meine Meinung.
Das ist ein Pseudoargument. Der Verzicht auf Gewalt ist nicht gleichbedeutend mit dem Verzicht auf jegliche Konsequenzen. Wenn unsere Kinder ihr Zimmer nicht rechtzeitig aufräumen, müssen sie halt auf Fernsehen o. ä. verzichten, wir verhauen sie aber nicht oder zerren sie mit Gewalt durch die Gegend.
Das sind nämlich dann genau die Gesellen, die sich selbst für den Nabel der Welt halten und bei jeglichem Zusammentreffen mit Umständen, die nicht ihrem Gusto entsprechen (Polizeikontrolle, Sicherheitskontrolle am Flughafen, Fahrscheinkontrolle) ausflippen und "Nötigung" oder gleich "Schikane" brüllen.
Hier verstehe ich den Zusammenhang nicht, was hat das mit dem Sachverhalt zu tun?
Eltern, die sich selbst nicht mehr als Autoritäten, sondern als "Kumpels" der lieben Kleinen sehen, wundern sich dann spätestens, wenn die Pubertät da ist und fragen dann "Wie kriege ich bloß meine missratene Brut wieder unter Kontrolle".
Ich kenne es so, sowohl aus der Schule als auch aus meiner Zeit bei der Bundeswehr, dass diejenigen Lehrer oder Vorgesetzten bei uns die größte Autorität hatten, die in jeder Situation ruhig und besonnen und eben nicht mit Gewalt und Dominanz, sondern mit Respekt gegenüber ihren "Untergebenen" aufgetreten sind. Und dass Kinder sich in der Pubertät gegen ihre Eltern auflehnen, ist normal. WIchtig ist dann, dass man immer noch miteinander reden kann. Und das geht eben am besten, wenn gelernt hat, zu kommunizieren und nicht nur zu dominieren.
Dig
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Re: Nötigung (?) seitens Lehrerin gegenüber Grundschülern

Beitrag von Dig »

Es ist sicherlich müßig über Kindererziehung zu diskutieren. Da denken so wieso alle Eltern, sie haben die Weisheit mit Löffeln gefressen. Und die, die keine Kinder haben wissen es trotzdem besser. ;)

Zur Situation: Die wird jeder anders darstellen. Das betroffene Kind hat gar nichts gesagt. Die Eltern haben erst auf Nachfrage etwas herausbekommen. Wie haben sie gefragt? Hat das Kind dann alleine erzählt oder wurden ihm die Worte in den Mund gelegt? Die Lehrerin wird es grundlegend anders sehen. Das Kind war respektlos und sie hat es an die Hand genommen und aus dem Speiseraum geführt. Wo ist da Gewalt?
Zwischen "zerren", "schleifen", "herausführen" liegen Welten. Und wem will man hier glauben?
Gewalt gegen Kinder, auch ein kleiner Klaps, ist generell nicht ok. Vor noch nicht allzu langer Zeit hätten die Eltern in der Situation ein Schreiben von der Schule bekommen und die Eltern hätten hinter dem Lehrer gestanden.
Evariste hat geschrieben:....Ich kenne es so, sowohl aus der Schule als auch aus meiner Zeit bei der Bundeswehr, dass diejenigen Lehrer oder Vorgesetzten bei uns die größte Autorität hatten, die in jeder Situation ruhig und besonnen und eben nicht mit Gewalt und Dominanz, sondern mit Respekt gegenüber ihren "Untergebenen" aufgetreten sind. ...
Dem kann ich voll zustimmen. Nicht umsonst heißt es: Am lautesten sind die Lehrer wenn sie RUHE schreien.... (oder so ähnlich...) :D
Viele Grüße Dig
Roderik
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Re: Nötigung (?) seitens Lehrerin gegenüber Grundschülern

Beitrag von Roderik »

Letztlich wird es in der Tat darauf ankommen, ob der betreffende Schüler "an den Handgelenken gewaltsam weggeschleift" wurde oder ob das in welcher anderen Form auch immer erfolgt ist.
Mir drängt sich der Verdacht auf, dass das bisherige Auftreten der Lehrkraft diesen Vorwurf stärker nährt als die beobachtete Situation an sich.

Wenn meine drei Kinder sich zu Hause streiten, dann hört sich das Schreien des Mittleren immer so an, als würde er gerade abgestochen. Letztlich war die Situation aber harmloser als zunächst wahrgenommen. Auch die körperlichen Auseinandersetzungen wirken für einen Beobachter mitunter brutaler als sie von den Kindern selbst empfunden wurden. Muss ich dann als Erwachsener sanktionieren? Das lässt sich vom Prinzip her auf Schule übertragen - mit Ausnahme von konkreter physischer Gewalt von Lehrern gegenüber Schülern.

Natürlich gibt es Grenzen des pädagogischen Einwirkens - ich denke auch, dass niemand hier ernsthaft handfeste körperliche Gewalt gegen einen Schüler gutheißen würde. Ein mit Körpereinsatz erfolgtes Umsetzen eines Schülers nach merhmaligem Fehlverhalten KANN eine Grenzüberschreitung gewesen sein, MUSS es aber nicht. Das kommt auf die genauen Umstände an.

Wieso möchte Tari eigentlich eine Beschwerde einreichen? Ist das nicht die Aufgabe der Eltern des "Opfers"?

Viele Grüße
Roderik
Kurt Knitz
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Re: Nötigung (?) seitens Lehrerin gegenüber Grundschülern

Beitrag von Kurt Knitz »

Hallo Tari,
die Betreuungslehrerin
Wenn das eine Grundschule mit einer Betreuung der Schüler in den unterrichtsfreien Zeiten ist, dann ist das möglicherweise keine studierte Lehrerin, sondern hat vielleicht eine andere Ausbildung und ist möglicherweise auch nicht beim Land angestellt, sondern bei der Stadt bzw. Gemeinde. Dann müsste auch eine Beschwerde an die Stadt gerichtet werden, weil der Schulleiter dann nicht der Dienstvorgesetzte ist. Trotzdem wird er ein Interesse an einer guten Betreuung an seiner Schule haben und kann sich entsprechend bei der Stadt einsetzen.
Was für eine Betreuungsform in welchem Bundesland ist das?

Ferner saß eine Sozialpädagogin mit am Lehrertisch in der Mensa, die das Ganze mit angeschaut hat und nichts getan hat
Haben Sie schon mit ihr gesprochen, was sie gesehen hat?
Haben Sie noch weitere mündliche oder vielleicht sogar schon schriftliche Schilderungen des Geschehens außer denen von den zwei Siebenjährigen?
Ist die Sozialpädagogin bei der Stadt bzw. Gemeinde angestellt? Ist sie für die Schule, für die Betreuungszeit oder für beides zuständig?

Wir Eltern haben uns bei diversen Gelegenheiten bereits über sie beschwert
Wie oft haben Sie sich schon persönlich mit ihr unterhalten (bei neutralen Gelegenheiten und bei Anlässen für Beschwerden)?
Gab es schon schriftliche Antworten auf schriftliche Beschwerden?
Gab es schon einen Elternabend mit dieser Betreuungslehrerin aus solchen Gründen?
Wissen die Klassenelternvertreter/innen darüber Bescheid?


Schöne Grüße
Kurt
Die Schulgesetze der einzelnen Bundesländer und vieles mehr kann man finden über den Deutschen Bildungsserver:
https://www.bildungsserver.de/Schulrecht-72-de.html#Schulrecht_der_Laender
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