Wie Urheber beweisen?

[Petra522]

Wie beweisst man vor Gericht, dass man ein Foto erstellt hat und nicht ein Dritter?

[Froggel]

Üblicherweise hängt eine Kamera bereits bei der Aufnahme sogenannte EXIF-Daten an das Bild an, die nähere Informationen über Urheber, Datum, Kameratyp, Belichtungseinstellungen und manchmal auch den Ort (GPS-Daten) enthalten. Diese lassen sich im Originalfoto auslesen. Zwar kann man so etwas auch fälschen, aber es ist eher unwahrscheinlich, dass das tatsächlich getan wird. Zur Not könnte man auch die Daten auf den PCs auslesen. Jemand, der das Foto selbst gemacht hat, wird es in einem Ordner älteren Datums auf der Festplatte haben als jemand, der es sich irgendwo geklaut hat

[Celestro]

Jemand, der das Foto selbst gemacht hat, wird es in einem Ordner älteren Datums auf der Festplatte haben als jemand, der es sich irgendwo geklaut hat

Solange man daran denkt, das Datum und Uhrzeit vom Betriebssystem genommen werden und man diese in 30 Sekunden um 30 Jahre zurückdrehen kann .....

[Froggel]

Das ist richtig. Dann hoffen wir mal, dass der Bilderdieb nicht auch so schlau ist - oder eben so dumm, dass er ein Datum wählt, an dem das Foto unmöglich mit der in der Exif genannten Kamera gemacht werden konnte, weil die da noch nicht existierte

[FM]

Einen absoluten Beweis gibt es letztlich nicht. Die Datumsangaben sind nicht nur technisch leicht fälschbar.

Wenn man z.B. 1990 ein Foto analog aufgenommen hat und der "Dieb" das 2010 digital abfotografiert hat, der Urheber aber erst 2012, dann sprechen auch die "echten" Dateiangaben für den "Dieb". Da hilft dann ggf. noch der Inhalt des Fotos ("der Baum stand 2010 schon nicht mehr da").

[Pünktchen]

enn man z.B. 1990 ein Foto analog aufgenommen hat und der "Dieb" das 2010 digital abfotografiert hat, der Urheber aber erst 2012, dann sprechen auch die "echten" Dateiangaben für den "Dieb". Da hilft dann ggf. noch der Inhalt des Fotos ("der Baum stand 2010 schon nicht mehr da").

Idealerweise hat der Urheber dann noch das Negativ. Vermutlich kann man auch erkennen ob das, Foto von einem anderen Foto abfotografiert ist.

Ich halte auch nicht viel von einem Urheberrecht für Fotos. Selbst ein Affe kann ein Foto machen. Die Hauptarbeit übernimmt die Kamera und das Motiv macht auch nicht der Fotograf.

[FM]

Der Grund für den Schutz auch einfacher Fotos könnte sein, dass die Werkhöhe hier noch schlechter zu beurteilen ist als etwa bei Texten. Letztlich ist es am Ende immer nur noch das Drücken auf den Auslöser.

Aber wenn ohnehin jeder Idiot es kann, muss man ja auch keine Bilder klauen, man macht sie dann einfach selbst.

https://www.dw.com/de/world-press-photo ... a-43354729

[Froggel]

und das Motiv macht auch nicht der Fotograf.

Ach nein? Sie negieren gerade die Existenzberechtigung einer ganzen Berufssparte. Schon mal in den Bereich Produktfotografie geschaut? Da werden Motive extra arrangiert, um zu einem bestimmten Ergebnis zu kommen. Das geht nicht ohne Einwirkung des Fotografen. Und auch in anderen Bereichen ist der Aufwand, um zu einem guten Foto zu kommen, enorm.

Zwar kann auch ein Affe auf den Auslöser drücken, aber das Auge für ein ansprechendes Motiv, den passenden Bildschnitt, die richtige Belichtung und alles weitere, was dahinter steckt, wird er kaum vorweisen können, und damit, wenn überhaupt, nur per Zufall ein Bild schaffen, das auch andere anspricht und eventuell sogar dafür sorgt, dass es kopiert wird. Nicht allein die Kamera steckt hinter guten Bildern, sondern hauptsächlich der Fotograf, der aus dem Motiv etwas Besonderes, Einmaliges macht und der den Augenblick für die Ewigkeit konserviert. Darum gibt es ein Urheberrecht für Fotos.