Telefon/Internet-Vertrag / Rücktritt wegen Fehlberatung?

[CarpeDiem]

Hallo,

eine junge Dame mit wenig bis null Ahnung von Internet/Telefon und Tarifen ging in ein Vertragsgeschäft eines namenhaften Providers.
Sie trug vor, sie wohne in einer WG und dort wolle man sich das Internet teilen.

Sie bekam einen Vertrag über die günstigste DSL Variante mit einer Internetleitung von 16.000 kb/s.

Sie wurde weder beraten, das es eine Möglichkeit des Kabel-Internets für selbigen Preis gäbe über mehr als das doppelte an Leistung noch, dass der Internetanschluss für 4-5 verschiedene Internetnutzer sehr gering ausfallen könnte.
In der Branche gibt es zusätzlich wesentlich passendere Angebote als der angebotene Vertrag.

Der Vertrag wurde bereits vor 6 Wochen unterzeichnet der Anschluss ist jedoch noch nicht erfolgt, da der Techniker den Anschluss im Keller nicht finden konnte.

Frage:
Da es kein Fernabsatzgeschäft ist, gibt es ja kein gesetztliches Rücktrittsrecht, da es bereits 6 Wochen her ist, wäre dies eh irrelevant. Gibt es eine Möglichkeit des Rücktritts vom Vertrag aufgrund von Fehlberatung gerade da der Anschluss und somit auch keine Leistung erbracht wurde?
Oder gibt es eine andere Möglichkeit nun noch von dem Vertrag zurück zu treten?

Vielen Dank im Voraus

[Biggi0001]

Kabel vom gleichen Anbieter? Ist der Shop an einen bestimmten Anbieter gebunden oder ein freier Shop, wo man “alles“ bekommen kann?

Reine Falschberatung dürfte nicht zivil- oder gar strafrechtlich relevant sein. Schlechte Beratung ist schlechter Stil, aber ein rechtlicher Vorwurf lässt sich daraus wahrscheinlich nicht konstruieren. Man muss sich halt vorher etwas darüber informieren, was infrage kommen könnte, um nicht in die vollkommen falsche Richtung zu laufen..

[CarpeDiem]

Kabel vom gleichen Anbieter? Ist der Shop an einen bestimmten Anbieter gebunden oder ein freier Shop, wo man “alles“ bekommen kann?

Es ist/war ein Vertragsshop des Providers. (es gibt ja inzwischen unterschiede ob ein Shop direkt von einer Firma betrieben wird oder von einem "Franchise"-Vertragsshop)
Wer genau dahinter steckt ist schwer zusagen, es war jedoch ein Shop des Providers (weiß nicht ob ich hier Namen nennen darf)

Reine Falschberatung dürfte nicht zivil- oder gar strafrechtlich relevant sein. Schlechte Beratung ist schlechter Stil, aber ein rechtlicher Vorwurf lässt sich daraus wahrscheinlich nicht konstruieren. Man muss sich halt vorher etwas darüber informieren, was infrage kommen könnte, um nicht in die vollkommen falsche Richtung zu laufen..

Die Frage ist, ob man wegen schlechter Beratung von dem Vertrag zurücktreten kann und wenn nicht ob es eine andere Möglichkeit gibt.

Vielen Dank für die rasche Antwort

[ExDevil67]

Pacta sunt servanda fällt mir da nur ein. Wenn hätte man sich vorher informieren müssen.

[Biggi0001]

Sehe ich auch so. Wegen schlechter Beratung sicher nicht.

[ktown]

Das wäre so als würde ich in ein Autohaus einer deutschen Edelmarke gehen und mich später beschweren, dass die einem nicht gesagt haben, dass es solche Autos auch aus England und Italien gibt.

Oder gibt es eine andere Möglichkeit nun noch von dem Vertrag zurück zu treten?

Also das Thema Fehlberatung mal ganz schnell vergessen. Aber man kann Fristen setzen, bis wann der Anschluss funktionieren soll.

[webmaster76]

Das wäre so als würde ich in ein Autohaus einer deutschen Edelmarke gehen und mich später beschweren, dass die einem nicht gesagt haben, dass es solche Autos auch aus England und Italien gibt.

Edelautos aus England und Italien?

Also das Thema Fehlberatung mal ganz schnell vergessen. Aber man kann Fristen setzen, bis wann der Anschluss funktionieren soll.

Bringt alles nichts, wenn der Kunde den Hauptverteiler im Haus nicht findet Der Provider wollte ja...

[ktown]

1. Wenn am Hauptverteiler was gemachg werden muss, dann muss das eh mit dem Vermieter vorab besprochen werden.
2. Reicht normalerweise die ganz normale TAE Dose in der Wohnung.

[webmaster76]

2. Reicht normalerweise die ganz normale TAE Dose in der Wohnung.

Hier offenbar nicht, sonst hätte der Provider ja nur das "Starterpaket" geschickt und nicht den Techniker. Bzw. der Techniker hätte dann ja nicht nach dem Hauptverteiler gesucht.

Wie dem auch sei, ein Rücktritt kommt hier meiner Meinung nach nicht in Betracht und der Kunde hat es zu vertreten, dass der Provider die Leistung nicht erbringen kann (es sei denn der Techniker hätte Mist gemacht und das Ganze wäre durch einfaches Einstöpseln der Box in der Wohnung funktioniert).

[ktown]

Hier offenbar nicht, sonst hätte der Provider ja nur das "Starterpaket" geschickt und nicht den Techniker.

Also es wäre ein schlechter Verkäufer, wenn er nicht ein Techniker noch anbieten würde (geschieht bei mir regelmäßig wenn ich was umstelle am Anschluss).

[webmaster76]

Also es wäre ein schlechter Verkäufer, wenn er nicht ein Techniker noch anbieten würde (geschieht bei mir regelmäßig wenn ich was umstelle am Anschluss).

Natürlich bekommt man gerne den Techniker angeboten, der mit den Geräten ins Haus kommt und alles einstöpselt und konfiguriert. Das kostet in den meisten Fällen zusätzlich.
Hier geht es aber offensichtlich um Arbeiten an der "letzten Meile".

[CarpeDiem]

Die junge Dame hat sich an die Verbraucherzentrale gewand, welche sich bereiterklärte, (Wortsperre: Firma) zu kontaktieren.
Bereits am nächsten Tag bekam sie eine E-Mail von (Wortsperre: Firma), alle Verträge seien storniert worden und jegliche Kosten negiert.

Vielen Dank für eure Hilfe!

[Zafilutsche]

eine junge Dame mit wenig bis null Ahnung von Internet/Telefon und Tarifen ging in ein Vertragsgeschäft eines namenhaften Providers.
Sie trug vor, sie wohne in einer WG und dort wolle man sich das Internet teilen.

Vielleicht sollte man vor Abschluss eines Providervertrages sich den Inhalt durchlesen bezüglich "Überlassung dritter o.ä" .
Weil wenn die "Familienmitglieder" illegal Alben uploaden, kann die Schadenersatzforderung an die Anschluss Inhaberin gerichtet sein, obwohl diese nicht selbst das Werk veröffentlicht hat. Nur so als Denkanstoß!
War gerade ganz frisch! So etwas über 3000 Euro Schadenersatz + Abmahnkosten + Anwaltskosten + (bestimmt) schlaflose Nächte.
Will man so etwas?

[ktown]

Naja da lag die Problematik darin, dass die Eltern blöderweise sagten, dass der Upload im Hause geschah und sie nur nicht sagen wollten wer es war. Hätten sie gesagt, sie wissen nicht wer es war und ob es überhaupt jemand aus dem Haus war, dann wäre es wieder anders gelaufen. Siehe die entsprechenden Urteile.