Zwangsprostitution und Flatrate-Sex

politische Aspekte von Rechtsprechung und Gesetzesvorhaben; rechtliche Aspekte von politischem Agieren

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juggernaut
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Re: Zwangsprostitution und Flatrate-Sex

Beitrag von juggernaut »

och menno ...
Jim Panse hat geschrieben:
juggernaut hat geschrieben:
Dipl.-Sozialarbeiter hat geschrieben:Sexarbeit könnte zudem unter dem geplanten flächendeckenden Mindestlohn fallen.
was, 8,50/h ? wo muss man sich anmelden?
Jetzt bin ich etwas verwirrt: es wurde doch schon herausgearbeitet, dass die Tätigkeit nicht der Gewerbeaufsicht unterliegt und auch keine Anmeldung mehr erforderlich ist.
als kunde natürlich !!

bei achtfuffzich die stunde für solcherart dienste ist die schlange bestimmt lang ...
juggernaut
Redfox hat geschrieben:Das ist ein Irrtum. Beamte arbeiten nicht. Sondern ... machen sonstwas. Aber arbeiten tun sie nicht.
windalf
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Re: Zwangsprostitution und Flatrate-Sex

Beitrag von windalf »

bei achtfuffzich die stunde für solcherart dienste ist die schlange bestimmt lang ...
Vermutlich sind die 8,50 EUR Nummern eher häßlich wie die Nacht...
...fleißig wie zwei Weißbrote
0x2B | ~0x2B
Zitat Karsten: Das beweist vor Allem, dass es windalf auch nicht gibt.
Jim Panse
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Re: Zwangsprostitution und Flatrate-Sex

Beitrag von Jim Panse »

juggernaut hat geschrieben:bei achtfuffzich die stunde für solcherart dienste ist die schlange bestimmt lang ...
Ich denke, im Zweifel ist das nur die der Höhe nach begrenzte Erstberatungsgebühr, in der die Handlungsoptionen aufgezeigt werden. Die Detaillierung einschließlich der Bewertung der jeweiligen Erfolgsaussichten und konkrete Umsetzungsmaßnahmen gibt es dann erst nach Abschluss der Honorarvereinbarung. Wahrscheinlich wird die Tätigkeit auch erst nach einem geforderten Vorschuss aufgenommen, so dass die notwendigen Regenerationsphasen berücksichtigt werden müssen.

Gruß
JP
in dubio pro leo!
Newbie2007
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Re: Zwangsprostitution und Flatrate-Sex

Beitrag von Newbie2007 »

EMMA schreibt (http://www.emma.de/artikel/prostitution ... etz-312897):
Die Bestrafung der Freier von Zwangsprostituierten sollte, wenn sie ernst gemeint ist, auf Armutsprostitution erweitert werden. Denn die Zwangsprostitution im engeren Sinne ist selten beweisbar, da die Opfer völlig eingeschüchtert und abhängig sind. Und die mehrheitliche Armutsprostitution ist auch eine Art Zwang.
Cicero
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Re: Zwangsprostitution und Flatrate-Sex

Beitrag von Cicero »

Newbie2007 hat geschrieben:EMMA schreibt (http://www.emma.de/artikel/prostitution ... etz-312897):
Die Bestrafung der Freier von Zwangsprostituierten sollte, wenn sie ernst gemeint ist, auf Armutsprostitution erweitert werden. Denn die Zwangsprostitution im engeren Sinne ist selten beweisbar, da die Opfer völlig eingeschüchtert und abhängig sind. Und die mehrheitliche Armutsprostitution ist auch eine Art Zwang.
Ich bin sicher, die Armutsprostitution lässt sich im Gegensatz zur Zwangsprostitution im engeren Sinne problemlos nachweisen und ein entsprechender Gesetzentwurf würde eine klare und rechtssichere Entscheidung aller Einzelfälle stets ermöglichen. :ironie:
juggernaut
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Re: Zwangsprostitution und Flatrate-Sex

Beitrag von juggernaut »

"ja, glauben sie denn ich könnte mir mit 5.000 im monat die nötigen klamotten nebst passendem lippenstift kaufen? klar bin ich arm ..."
juggernaut
Redfox hat geschrieben:Das ist ein Irrtum. Beamte arbeiten nicht. Sondern ... machen sonstwas. Aber arbeiten tun sie nicht.
Plinius der Jüngere
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Re: Zwangsprostitution und Flatrate-Sex

Beitrag von Plinius der Jüngere »

oder umgekehrt:

"die 300€ die ihr im Monat übrig bleiben schickt sie zu ihrer Familie nach Bulgarien. Das ist dort viel Geld. Mein Mandant ist ein Wohltäter"

(offtopic, aber ich kann es mir nicht verkneifen: wie sich die Emma-Redakteurinnen die ideale Gesellschaft vorstellen, kann man hieraus wohl ableiten: http://www.emma.de/artikel/matriarchat- ... war-263982 )
Matthias05
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Re: Zwangsprostitution und Flatrate-Sex

Beitrag von Matthias05 »

Dipl.-Sozialarbeiter hat geschrieben:Ohne Nachfrage, keine Zwangsprostituierten. So einfach ist die Rechnung.
Damit laufen dann eigentlich auch alle Bemühungen ins Leere.
Einen eindeutigen Nachweis kann man ja nur schaffen indem man eindeutig klarmachen kann, dass die Betroffenen eindeutig geäußert haben. Wie soll der sich erbringen lassen?
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Re: Zwangsprostitution und Flatrate-Sex

Beitrag von 0Klaus »

Prostitution würde ich als freiberufliche Leistung einordnen, weil sie sich durch ihre höchstpersönliche Erbringung und das Zurücktreten an "Produktionskapital" in die Kategorie der Rechtsanwälte, Steuerberater, Dozenten usw. einordnet. Die Berufsausübung würde ich wie bei Dozenten (Lehrern) frei gestalten und nicht der Gewerbeordnung unterstellen. Die Bordellbetriebe (Prostituierte erbringen im Namen eines Dritten sexuelle Leistungen für einen Kunden oder die Betriebe stellen Räume usw. für Prostituierte zur Verfügung) würde ich dann als normales Gewerbe zuordnen. An sich dürften von sexuellen Dienstleistungen keine größeren Umgebungsbeeinträchtigungen ausgehen, als von einem Hotel.

Soweit man Zwangsprostitution als Prostitution auf Verlangen eines Dritten unter Androhung eines empfindlichen Übels (also keiner körperlichen Gewalt) sieht, so macht sich der Kunde, soweit er hiervon Kenntnis hat, wegen Beihilfe zu einem besonders schweren Fall der Nötigung strafbar.

Hinsichtlich der Flatrates sehe ich keinen Regelungsbedarf:
http://www.stern.de/lifestyle/liebesleb ... 58982.html

Abschließend sei noch angemerkt, dass ich mich frage, was diese ständige Prostitutions-Diskussion soll. Wenn jemand der gut aussieht, mehrere Hundert bis Tausend Euro die Stunde verdienen kann und andere 6 EUR die Stunde verdienen, frage ich mich, wer ausgebeutet wird und was man verbieten sollte.
mfg
Klaus
Heike19
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Re: Zwangsprostitution und Flatrate-Sex

Beitrag von Heike19 »

Ansich ist es gut das es solche Freudenhäuser gibt.....Früher(17-18 Jhd)waren sie sehr angesehen.

Durch die Veränderung der Gesellschaft und die Rechte der Frauen sind sie in Verruf geraten. Die Mafia und andere kriminelle Insitutionen haben erkannt, dass man hier sehr viel Geld auf verschiedenen Wegen verdienen kann.........

Nicht jede Dienstleisterin wird gezwungen und keiner zwingt die Freier in diese Flatrate partys zu gehen..........

wenn Mann da schon hingeht, sollte er sich die namenhaften aussuchen...denn die haben sonst eine Ruf zu verlieren...da können sie sich nicht leisten

die bekannten großen Häuser werden solche Marketingstartegien auch nicht wählen müssen
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Re: Zwangsprostitution und Flatrate-Sex

Beitrag von J_Denver »

Der Thread ist ja schon etwas älter, aber die Diskussion ist beim Gesetzgeber gerade wieder am laufen.......Stichwort Kondomzwang, regelmässige Untersuchungen und Prostitutionsstätten. Zudem wird der ganze Bereich Prostitution in fast jedem Bundesland unterschiedlich gehandhabt.

Beispielweise sog. genannte Gangbang Partys werden in Bremen verboten. In Niedersachsen finden sie problemlos statt. In Bremen findet das Gewerbe überwiegend in " Modellwohnungen " statt. Bordelle, FKK-Clubs und Flatrate gibt es in Bremen und dem Umland so gut wie kaum. Der Strassenstrich ist zu vernachlässigen.
In regelmässigen Abständen kontrollieren Polizisten die Frauen und die Wohnungen. Die rechtmässigkeit dieser Kontrollen sei erstmal dahingestellt.
In Abständen gibt der Senat auch mal Zahlen über die Szene heraus. Mal wird behauptet es gehen ca. 1000 Damen dem Gewerbe nach, ein Jahr später ist es nur noch die Hälfte. Modellwohnungen werden mit Hilfe des Baurechts teilweise willkürlich geschlossen, andere existieren bereits über Jahre. Mal sind über 90% Zwangsprostituierte, mal sind es nur 10%.( der Innensenator bezeichnet schon Ökonomische Not als Zwang, ebenso Teile der Polizei)
Seit Bulgarische Roma Frauen aus der Bremer Szene verschwunden sind ist die tatsächliche Zahl der Zwangsprostituierten stark zurückgegangen. Das ist aber kein Erfolg der Politik, sondern ein Erfolg des freien Marktes. Es finden sich nämlich keine Vermieter mehr die an diese Damen vermieten.
....und sollte der Kondomzwang kommen, werden dann Flächendeckend Scheinfreier losgeschickt. Bisher macht das ja nur Bayern. Wobei sich dadurch auch nichts verhindern lässt.
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fragender123777
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Re: Zwangsprostitution und Flatrate-Sex

Beitrag von fragender123777 »

Werden beim Kondomzwang nicht die Freier bestraft? Also müssten dann Kühe als Prostituierte arbeiten und den Straftäter mit Geschlechtsverkehr überführen.
Mike Gimmerthal
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Re: Zwangsprostitution und Flatrate-Sex

Beitrag von Mike Gimmerthal »

J_Denver hat geschrieben:Der Thread ist ja schon etwas älter ...
und je älter er wird desto skurriler wird er.
Mal erheblich (und offensichtlich unzulässig 8) ) verallgemeinert: Männer wollen Sex + Macht, Frauen wollen Luxus oder Sicherheit oder Kinder. Oder alles davon.
Ob sich nun "Mausi" für ein paar Milliönchen im Jahr in Mörtel-Lugner verliebt (oder wahlweise in irgend einen anderern Promi der gern mit jungen bis ganz jungen Frauen Sex hat) oder die jahrelang "18-jährige Chantal" auf dem Strassenstrich den Tagesnettoverdienst eines durchschnittlichen Arbeitnehmers für einen 15 Minuten - whatever - will ... wo ist da der Unterschied? In meinen Augen ist beides eine Form der Prostitution.
Und die gibt es seit und so lange es die Menschheit gibt.

Warum also das Ganze völlig konfus überregulieren? Die Legalisierung der Prostitution ist der richtige Schritt gewesen. Prohibition - in welcher Form auch immer - hat noch nie funktioniert, sondern nur die Kriminellen auf den Plan gerufen. Denn mit Allem für das es eine (in diesem Fall weltweit) signifikante Nachfrage gibt kann man viel Geld verdienen, insbesondere wenn es verboten ist.
Wenn man das organisierte Verbrechen aber aus dem Gewerbe drängen will, dann muss man nicht die Gesetze verschärfen, sondern den Beruf legalisieren (und ihm wieder zu Ansehen verhelfen) und als das ansehen, was es schon immer war: Ein Job :wink:
Und zur Bekämpfung von Menschenhandel, Zwangsprostitution und Sexsklaverei braucht es - neben den vorhandenen rechtlichen Möglichkeiten - ganz andere Maßnahmen.
Ich verabscheue Ihre Meinung, doch ich werde mein Leben lang dafür kämpfen, daß sie sie äußern dürfen!(E.B. Hall)
Etwas ist nicht recht, weil es Gesetz ist, sondern es muss Gesetz sein, weil es recht ist. (C.-L. de Montesquieu)
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