Lohngleichheit

politische Aspekte von Rechtsprechung und Gesetzesvorhaben; rechtliche Aspekte von politischem Agieren

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ExDevil67
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Re: Lohngleichheit

Beitrag von ExDevil67 »

Chavah hat geschrieben:Nur, mir ist nicht klar, wie damit umgegangen werden soll, wenn ein Arbeitgeber eben jemandem mehr bezahlt, als den tariflich vorgeschriebenen Mindestlohn. Und ich weiß auch nicht, ob der Veröffentlichung der Gehälter anderer gerichtlicher Überprüfung trotzt.
Über solche Fragen werden sich vermutlich grade auch die Juristen den Kopf zerbrechen die einen entsprechenden Gesetzentwurf ausarbeiten sollen. Da hilft nur abwarten bis der Gesetzestext vorliegt.
Wobei man auch im Hinterkopf behalten sollte, in ~1 Jahr ist die nächste Bundestagswahl und je nach Lust und Laune der Beteiligten kann so ein Gesetzentwurf entweder in Rekordzeit von wenigen Tagen vorgelegt und beschlossen oder in den entsprechenden Ausschüssen bis zum Ende der Legislaturperiode beraten und vertagt werden.
Klein-Fritzchen
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Re: Lohngleichheit

Beitrag von Klein-Fritzchen »

Chavah hat geschrieben:... Nur, mir ist nicht klar, wie damit umgegangen werden soll, wenn ein Arbeitgeber eben jemandem mehr bezahlt, als den tariflich vorgeschriebenen Mindestlohn....
Man geht damit gar nicht um, und macht auch sonst nichts. Warum auch?
"Bewahre mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen." (Theresa von Avila (1515-1582) Spanische Mystikerin und Heilige)
Celestro
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Re: Lohngleichheit

Beitrag von Celestro »

ExDevil67 hat geschrieben: Ich meinte auch eher, dort wo es Tarifverträge gibt dürfte auch jetzt schon der Grundsatz gleicher Lohn für gleiche Arbeit erfüllt sein. Kann mir nicht vorstellen das ein Tarifvertrag da geschlechtsspezifische Merkmale enthält.
Auch wenn Tarifverträge keine geschlechtsspezifischen Merkmale enthält, ist der Glaube an die gleiche Bezahlung trotzdem nur naiv. Kenne Firmen, wo ein TV gilt UND ein BR vorhanden ist. Dennoch werden dort Frauen für die gleich Arbeit schlechter bezahlt. Halte daher auch nichts von der Idee, das dieser Auskunftsanspruch in Betrieben mit BR nicht greifen soll für völlig verfehlt.
BäckerHD
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Re: Lohngleichheit

Beitrag von BäckerHD »

Und weil Sie "so ein paar Firmen kennen", ist es also so. Na dann. Wahrscheinlich wird es dann schon seine Richtigkeit haben.
Celestro
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Re: Lohngleichheit

Beitrag von Celestro »

BäckerHD hat geschrieben:Und weil Sie "so ein paar Firmen kennen", ist es also so. Na dann. Wahrscheinlich wird es dann schon seine Richtigkeit haben.
In den Firmen ist es so ... und um das "abzuschaffen", soll doch eigentlich dieses Gesetz kommen, oder nicht ? Wenn aber die Grundannahme "dort wo es Tarifverträge gibt dürfte auch jetzt schon der Grundsatz gleicher Lohn für gleiche Arbeit erfüllt sein." schon falsch ist (und sei es auch nur in wenigen Firmen), dann wird das Gesetz sein Ziel verfehlen.
BäckerHD
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Re: Lohngleichheit

Beitrag von BäckerHD »

Ich habe auch mit sehr zahlreichen Firmen zu tun und konnte bisher nirgends Hinweise darauf entdecken, dass Frauen in vergleichbaren Funktionen willkürlich schlechter bezahlt würden als Männer. Vielmehr halte ich das Ganze für ausgemachten Unsinn und ein lieb gewonnenes, gehegtes und gepflegtes "Argument" bestimmter feministischer Gruppierungen. Wenn man natürlich Frauen fragt, ob sie sich schlechter bezahlt fühlen - ja, dann bleibt es eben beim Fühlen, und schon hat man die "Studie" im Kasten.
Celestro
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Re: Lohngleichheit

Beitrag von Celestro »

BäckerHD hat geschrieben:Vielmehr halte ich das Ganze für ausgemachten Unsinn und ein lieb gewonnenes, gehegtes und gepflegtes "Argument" bestimmter feministischer Gruppierungen.
Dann dürfte ein Gesetzesvorschlag, der offen legt, ob Ihre These stimmt ... und wenn nicht, zur Problembeseitigung beiträgt ja sicher Ihre Zustimmung finden. Inklusive natürlich der Ablehnung, dies nur Firmen ab 200 MA (oder mehr) aufzuerlegen und natürlich auch inkl. der Ablehnung, Firmen auszunehmen, nur weil sie einen BR haben. Ist dem so ?
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