Bank speichert Daten - wie lange erlaubt?

[Adamski]

Hallo,

vor vielen Jahren (ca. 4-5 Jahre) hat ein Verbraucher online eine Kreditkarte bestellt. Er hat diese nach einem Jahr wieder gekündigt.

Nun hat er bei derselben Bank erneut eine Kreditkarte beantragt. Für Neukunden gibt es einen Bonus. Diesen verweigert die Bank, da der Kunde schon einmal eine Karte hatte.

Frage: Darf eine Bank über einen so langen Zeitraum derlei Daten speichern?

Viele Grüße für Eure Einschätzungen

Adamski

[webelch]

aus meiner sicht ja. diese daten dürften zu den geschäftsdaten gehören, die einer zehnjährigen aufbewahrungspflicht unterliegen.

-> http://de.wikipedia.org/wiki/Aufbewahru ... e_Vorgaben

[Adamski]

Danke!

Die Frage ist aber, dürfen die Banken diese "Alt-Kunden-Daten" aktiv verwenden?

[webelch]

im sachverhalt besteht die "aktive verwendung" lediglich in der prüfung, ob und wenn ja welche geschäftsbeziehung zu diesem kunden in der vergangenheit bereits bestand. aus meiner sicht würde ich die nutzung der vorhandenen daten zu diesem zweck bejahen.

[Adamski]

ok, danke nochmals!!!

[Michael A. Schaffrath]

Ich würde hier auch berechtigtes Interesse bejahen, unabhängig von der steuerrechtlichen und bankrechtlichen Seite. Immerhin wurde damit ja ein Betrug (Nicht-Neukunde gibt sich als Neukunde aus, um den Bonus zu kassieren) verhindert.

[webelch]

Ich würde hier auch berechtigtes Interesse bejahen, unabhängig von der steuerrechtlichen und bankrechtlichen Seite. Immerhin wurde damit ja ein Betrug (Nicht-Neukunde gibt sich als Neukunde aus, um den Bonus zu kassieren) verhindert.

so wollte ich es eigentlich nicht ausdrücken. aber, ich schliesse mich an. vermutlich ist dies sogar irgendwo in den bedingungen festgeschrieben, zu denen der bonus im rahmen der aktion gewährt wird.

[Adamski]

Klar, sowas macht man nicht, aber ein Betrug liegt hier nun ganz sicher nicht vor.

Sei es drum: Die eigentliche Frage, die hier aufgeworfen wurde war, wie lange eine (in diesem Fall) Bank (es könnte auch ein Versandhaus etc. sein) auf Altdaten zugreifen darf.

[webelch]

das wurde doch schon beantwortet

[Adamski]

dann ist ja gut

[khmlev]

Die spannendere Frage ist doch vielmehr: Wie ist der Begriff "Neukunde" bei solch eine Werbekampagne zu definieren, damit aus einem ehemaligen Kunde, wieder ein Neukunde wird.
Von diversen Neukunden-Werbungen kennt fast jeder die (freiwillige) Regelung, dass hier ein Zeitraum von 6 Monaten seit dem letzten Vertragsverhältnis ausreicht, um aus einem Altkunden wieder einen Neukunden zu machen.

Die (klein gedruckten) Bedingungen der Neukunden-Aktion wären also dahingehend zu prüfen und ggf. gibt es für derartige Werbeaktionen sogar schon eine gerichtliche Definition des Begriffes "Neukunde" .

[Adamski]

Naja, genau, diese Regelungen sind individuell und wie der Name Bonus schon sagt, freiwillig. Durch diverse Musterkunden (sprich: Muschterkunden), Schlaumeierle haben wir in D. ja reichlich, wurde offensichtlich dieses Altkunde-Neukunde-Spiel schon ausgereizt - oder überreizt aus Sicht des Kreditkartenanbieters/der Bank.

Es steht in den Bedingungen tatsächlich sinngemäß drin, "Neukunde ist ein Kunde, der noch nie ein x-Karte bei der y-Bank hatte."

Damit ist das klar. Mich aber interessierte tatsächlich die Frage, wie lange eine Bank die alten Daten speichern und wie in diesem Falle aktiv verwenden darf. Persönlich finde ich es schon spannend, dass bei Kreditinstituten noch jahrelang nach Ende der Geschäftsbeziehung die Daten von Kunden wabern, die dann in so einem (zugegeben lächerlich unwichtigen) Fall auch noch aktiv durch Abgleich usw. verwendet werden. DAS beunruhigt mich.

[webelch]

mich beunruhigt das nicht. zumal in diesem fall die datennutzung ja berechtigt war. oder wusste der "neukunde" nicht mehr, dass er bereits einmal kunde war bzw kannte er die zitierten bedingungen nicht?

die rechtlichen grundlagen der datenspeicherungspflicht habe ich ja bereits verlinkt.

[Adamski]

gar kein Grund emotional zu werden

[webelch]

wieso? sie sind doch beunruhigt, nicht ich.