Lagerkosten und Risiken bei physischen Investments.

Recht der Unternehmen und Einzelfirmen, Handelsvertreterrecht, Provisionsrecht, Franchiserecht

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Theyk
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Lagerkosten und Risiken bei physischen Investments.

Beitrag von Theyk »

Bei einem physischen Investment in seltene Erden erfolgte seitens des Verkäufers kein Hinweis, dass ein wiederverkauf faktisch nicht möglich ist, da potentielle Abnehmer immer Festverträge mit Produzenten haben. Der Kunde verliert also sein Geld so gesehen sobald die Tinte trocken ist und bleibt auf Lager oder Entsorgungskisten sitzen.(Ein solcher Vertrag ist z.B. in den USA verboten.)

Darf der Verkäufer ohne den Käufer auf obige tatsache hinzuweisen das Produkt überhaupt vertreiben? Genügt ein Hinweis auf der Internetseite des Verkäufers?

Der verkäufer übernimmt die Lagerung. Darf der Verkäufer Gewinne durch die Lagerung erwirtschaften indem er dem Käufer höhere Lagerkosten berechnet?

Wie ist die Rechtslage?
SusanneBerlin
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Re: Lagerkosten und Risiken bei physischen Investments.

Beitrag von SusanneBerlin »

Hallo,
(Ein solcher Vertrag ist z.B. in den USA verboten.)
Und nach welchem nationalen Recht wurde hier der Kaufvertrag geschlossen? Befindet sich der Verkäufer und die Lagerstätte der Erden in Deutschland?
Grüße, Susanne
ktown
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Re: Lagerkosten und Risiken bei physischen Investments.

Beitrag von ktown »

Ich bezweifle, dass der Käufer in solch einem Fall als Verbraucher betrachtet wird und es sich eher um ein vertagliches Verhältnis B2B handelt.
Alles, was ich schreibe, ist meine private Meinung.

Gesetze sind eine misslungene Kreuzung aus dem Alphabet und einem Labyrinth.
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SusanneBerlin
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Re: Lagerkosten und Risiken bei physischen Investments.

Beitrag von SusanneBerlin »

Unklar ist auch, ob der Käufer das Produkt an sich erworben hat, oder ob er irgendeine Form von Beteiligung am Unternehmen erworben hat. Okay, "physisches Invest" legt nahe, dass er das Produkt gekauft hat. Insgesamt scheint es mir die eigene Schuld des Käufers, wenn er ein Produkt kauft ohne sich vorher zu überlegen, was er damit anfangen kann bzw. wie und an wen er es weiterverkaufen will.
Genügt ein Hinweis auf der Internetseite des Verkäufers?
Was für ein Hinweis war das? "Sie können bei mir unverkäufliche Ware kaufen"?
Grüße, Susanne
Theyk
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Re: Lagerkosten und Risiken bei physischen Investments.

Beitrag von Theyk »

Danke für die Antworten. Deutsches Recht, deutsche Firma, Lager in der Schweiz.
Es wurden explizit bestimmte Metalle gekauft, keine Firmenanteile.
Beworben wurde das ganze als Investment à la:
"Kaufen Sie heute seltene Erden, wir lagern diese für sie, in x Jahren werden sie knapp und sie können gewinnbringend verkaufen."
Nur ist dieser Verkauf nicht möglich.
SusanneBerlin
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Re: Lagerkosten und Risiken bei physischen Investments.

Beitrag von SusanneBerlin »

Und wieviel sind x Jahre? 50 Jahre, 100 Jahre?
Wenn alle anderen Ressourcen dieser Metalle erschöpft sind ist ein Verkauf bestimmt möglich, aber das kann eben dauern.

Hat man sich Produktionsstätte und Lager mal angesehen, ob die gekaufte Ware tatsächlich physisch vorhanden ist?
Grüße, Susanne
ktown
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Re: Lagerkosten und Risiken bei physischen Investments.

Beitrag von ktown »

Man kann das ganze natürlich in den Strafrechtsbereich ansiedeln. :wink:
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Tastenspitz
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Re: Lagerkosten und Risiken bei physischen Investments.

Beitrag von Tastenspitz »

Da wird man wohl x Jahre warten müssen um die Aussage angreifen zu können.
ktown
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Re: Lagerkosten und Risiken bei physischen Investments.

Beitrag von ktown »

Tastenspitz hat geschrieben:Da wird man wohl x Jahre warten müssen um die Aussage angreifen zu können.
das kommt vermutlich darauf an, was versprochen wurde.
Alles, was ich schreibe, ist meine private Meinung.

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Re: Lagerkosten und Risiken bei physischen Investments.

Beitrag von Ronny1958 »

Das ist die gleiche Dummen-Fänger-Masche, wie die Aufforderung, Investitionen in geschlossene Immobilienfonds in Dubai (oder Gottsonstwo) zu tätigen.
Das Bonner Grundgesetz ist unverändert in Kraft. Eine deutsche Reichsverfassung, eine kommissarische Reichs-Regierung oder ein kommissarisches Reichsgericht existieren ebenso wenig, wie die Erde eine Scheibe ist. (AG Duisburg 26.01.2006)
SusanneBerlin
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Re: Lagerkosten und Risiken bei physischen Investments.

Beitrag von SusanneBerlin »

Es wurden explizit bestimmte Metalle gekauft, keine Firmenanteile. Beworben wurde das ganze als Investment à la:
"Kaufen Sie heute seltene Erden, wir lagern diese für sie, in x Jahren werden sie knapp und sie können gewinnbringend verkaufen."
Hat man das Metall in Reinform gekauft oder ein paar Tonnen Aushub, aus dem die Metalle erst noch herausgewaschen und -gesiebt werden müssen?
Grüße, Susanne
ktown
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Re: Lagerkosten und Risiken bei physischen Investments.

Beitrag von ktown »

SusanneBerlin hat geschrieben:Hat man das Metall in Reinform gekauft oder ein paar Tonnen Aushub, aus dem die Metalle erst noch herausgewaschen und -gesiebt werden müssen?
Vermutlich ist die Lagerhalle in der Schweiz ein Postfach :lachen:
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Theyk
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Re: Lagerkosten und Risiken bei physischen Investments.

Beitrag von Theyk »

Die Firma ist jedenfalls ein Postfach.
Die Metalle liegen (falls es sie denn wirklich gibt" in ihrer reinform vor, so dass sie industriell verarbeitet werden können.
Tastenspitz
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Re: Lagerkosten und Risiken bei physischen Investments.

Beitrag von Tastenspitz »

Der Investor sollten sich mit dem Gedanken anfreunden, dass das investierte Geld physisch weg ist. Ansonsten- die Schweiz ist im Soomer eine schöne Urlaubsregion. Da kann man sich dann ja mal das Lager zeugen lassen, wenn es denn eins gibt.
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